GEWOBA - Homestory - LOCAL RADIO "lecker Musik ohne reinquatschen"

Rocknacht: 172
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NEWS:12.10.2024/Rocknight 172- 14. B:M:F mit Gästen - 19:00 Uhr bis 24:00 Uhr
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GEWOBA - Homestory

HISTORY
GEWOBA HOMESTORY
 Nov. 2020





Für Inga und Hans Hermann Lassner alias ‚Brain & Locke‘ dreht sich alles um die Musik. Sie sind Veranstalter verschiedener Konzertreihen,
 Förderer von Nachwuchs-Bands und senden „Local Radio“ live – aus ihrer GEWOBA-Wohnung in der Bremer Neustadt.
Der helle GEWOBA-Bau im Kirchweg der Bremer Neustadt liegt leicht versetzt und somit fernab des hektischen Treibens inmitten stilgleicher Gebäude.
 Gesäumt von altem Baumbestand und satten Grünflächen leben hier, im 1. Obergeschoss des 12-Parteienhauses, Inga und Hans Hermann Lassner – ein Paar mit Musik im Blut.


Gesamtkunstwerk statt Lieblingsstück

Bereits der schmale Flur ist bis an die Decke dekoriert mit Veranstaltungs-Plakaten, Fotos und Autogrammen von Metal-Bands und Rock-Legenden.
 Dazwischen VIP-Pässe, Drumsticks und Regale voller CDs. Im Vorbeigehen ein kurzer Blick in die Küche: 
Ein chromglänzender Stehtisch plus passende Barhocker im American-Diner-Look bilden hier einen tollen Kontrast zur modernen Küchenzeile. 
Als Eyecatcher fungieren ein Pfannenwender im Gitarren-Look plus passende Reibe sowie eine Löffelablage à la „Pommesgabel-Metal-Gruß“.
 Das ultimative Lieblingsstück? Gibt es nicht! „Unsere Wohnung ist ein Gesamtkunstwerk“, lacht die 67-jährige Inga Lassner.
Nächster Halt: gute Stube. Der geräumige, helle Raum punktet mit einer bequemen Sitzlandschaft in knalligem Rot. An der Wand gegenüber: 
Wandtattoos und LPs von Jimi Hendrix und Lemmy Kilmister – dem Gründer der Rockband Motörhead. Wenn es um Musik geht, sind sich die Lassners einig.
 Vor allem, was den Stellenwert betrifft. „Musik ist unser Leben“, erzählt Hans Hermann Lassner, „und wir tun eigentlich nichts, was sich nicht darum dreht.“





Zwei Herzen in einem Takt

Kein Wunder also, dass es wiederum die Musik war, die beide vor nunmehr 14 Jahren zusammenbrachte – wenngleich auch durch ein zunächst völlig anderes Genre.
 Inga Lassner: „Klingt komisch, stimmt aber: Auf der Suche nach einer Aufnahme des Liedes ‚Hurz!‘ von Hape Kerkeling bekam ich den Tipp, mich an Locke zu wenden. 
Und das tat ich. Gut so, denn wir verstanden uns super, unterhielten uns stundenlang und nur drei Monate später zogen wir zusammen.“
Geheiratet wurde ebenfalls noch im selben Jahr; am 6. Dezember 2006. Hans Hermann Lassner: „Dass alles so schnell ging, dafür gab es mehrere Gründe. 
Der Wichtigste aber ist, dass wir in einem Alter sind, da weiß man, was man will. Wenn du dann jemanden triffst, der zu dir und deinen Macken passt, 
dann kannst du auch gleich Nägel mit Köpfen machen.“Ganz oder gar nicht! Wohnen im Rock-Museum
Eine Einstellung, die nicht nur zum Liebes-, sondern auch zum Lebensmotto des Paares taugt. „Kurz gesagt: Wenn wir etwas machen, dann machen wir es richtig“,
 sagt Inga Lassner. „Darum stecken wir all unsere Energie und Leidenschaft in unsere Projekte!“ Und das sieht man. 
Dass Besucher hier beim Anblick der unzähligen Rock- und Metal-Devotionalien ins Staunen kommen, daran hat sich das Ehepaar längst gewöhnt.
 Sogar ihr langjähriger Freund und Wacken-Gründer Thomas Jensen kommt beim Anblick der zahlreichen Sammlerstücke ins Schwärmen. 
„Er sagte mal: ‚Ihr habt ja mehr Wacken als wir‘“, erzählt Inga Lassner, „hier im inoffiziellen Wacken-Museum, in unserer kleinen Neustädter Wohnung.“




Das muss Liebe sein: 60 Quadratmeter „Wacken“ pur

Fakt ist: Um „Wacken“, genauer das „Wacken Open Air“, eines der größten Metal-Festivals der Welt, dreht sich bei den Lassners vieles. Sogar über dem Doppelbett im Schlafzimmer prangt das Erkennungszeichen des Open Airs – ein gehörnter Kuhschädel – im XXL-Format. „Da war meine Frau wieder kreativ“, berichtet Hans Hermann Lassner,
 „denn ursprünglich war der Schädel auf einem Wacken-Duschvorhang. Den hat sie kurzerhand ausgeschnitten und an die Wand geklebt.“
Auf Ideen dieser Art kommt Inga Lassner, alias „Brain“ an genau diesem Ort – im Schlafzimmer. Grund genug, bereits die Zimmertür mit der Aufschrift „Brain Central“ in großen schwarzen Lettern zu bekleben. Vom Schreibtisch im Schlafzimmer aus, umgeben von deckenhohen Bücherregalen, stimmt sie Termine ab, plant Interviews und hält Kontakt zu Künstlern, 
Wegbegleitern und Unterstützern. Wie alles begann: 16 Jahre LocalRadio
„Lockes“ erste Sendung bei Radio Weser.TV lief am 6. April 2004. Nach nur drei Vorproduktionen ging er mit der vierten Sendung erstmals live, 
zunächst gesendet aus dem Findorffer Bunker. Nach Tätigkeiten als Energiegeräte-Elektroniker oder Briefmarkenhändler endlich etwas, das ihn voll und ganz erfüllte. 
2009 wechselte er ins eigene Studio – heute eingerichtet auf gerade einmal neun Quadratmetern. Mit dem Einstieg von Inga (2006) gab es dann auch für sie den unausweichlichen Spitznamen.
 Locke Lassner: „Inga übernahm sofort alles Organisatorische, schrieb hunderte Mails und räumte die Webseite auf – schrieb neue griffigere Texte. Kurzum: Sie wurde zum ‚Brain‘ unserer Aktionen.“
Zum Engagement für das Radio kamen ab 2007 eigene Konzertreihen und Festivals im Blues Club Meisenfrei wie die „Rocking Safari“ oder das „B:M:F“ (Bremer Metal Festival) sowie das offizielle Wacken Warm-up Bremens, das „Brain & Locke“ seit nunmehr acht Jahren veranstalten. Übrigens – nichts davon kommerziell, sondern komplett ehrenamtlich. Brain: „So ganz ohne wirtschaftliche Interessen können wir es uns leisten, auch junge, unbekannte Bands gezielt zu fördern, indem wir ihnen zu Auftritten verhelfen und sie fürs Local Radio interviewen.“





Hauptsache das Gefühl stimmt!

Die letzte Station der Besichtigung führt uns ins eigentliche Herzstück der Wohnung: das kleine Hörfunkstudio. Jeden Dienstag von acht bis zwölf serviert Locke von hier aus „Lecker Musik ohne Reinquatschen!“ – jede Woche unter einem anderen Motto. Dazu kommt die „Rocknight“ – eine monatliche Samstagssendung von 19 bis 00 Uhr. Was alle Sendungen eint, ist der angenehm sonore Bass des gebürtigen Niedersachsen und ein Mix aus seltenen Long Versions, Raritäten und Neu-Entdeckungen. Neben Rock und Metal spielt der 62-Jährige am liebsten Blues, Reggae und Artverwandtes. „Hauptsache ist, das Gefühl stimmt!“, endet er, mit einem liebevollen Seitenblick auf Ehefrau Inga.Beim Stichwort „Heavy Metal“
 denken viele zunächst an ohrenbetäubenden Krach und schwarz gekleidete „Metalheads“ mit langen Haaren. Während Letzteres durchaus auch auf Locke & Brain zutrifft, geht es auf den rund 60 Quadratmetern ihrer Zweieinhalb-Zimmer-Wohnung eher still zu. Vor allem in Zeiten von Corona. Inga Lassner: „Wir machen uns große Sorgen um kleine Bands, Veranstalter und Locations und hoffen, dass sie alle diese schwere Zeit überstehen. Was wir dazu beitragen können, wollen wir gerne tun. Denn – Vorurteile hin oder her – auch laute, harte Beats haben eine Seele, 
die vielen Menschen so viel gibt. Und genau das gilt es, unbedingt zu bewahren.“


Locke & Brain: sehen & hören
Local-Radio 92,5 MHz
aus der öffentlich-rechtlichen Sendeanstalt Radio Weser.TV:
„Lecker Musik ohne Reinquatschen“ jeden Dienstag von 8 bis 12 Uhr
„Local Radio’s Rocknight“ einmal im Monat, 19 bis 00 Uhr


Spezial Thanks:
Reiner Schümer (Energie Leitzentrale/Dr. Hübotter GmbH)
Servet Mutlu (planetmutlu GmbH & Co KG)
Natalie Simon (Gewoba Magazin)
Text: Katharina Schwarz
Fotos: Frank Pusch





 
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